Riesige Umwege in Iserbrook zu Lasten von Anwohnern und Umwelt
Geschlagene drei Monate hatte die Stadt Hamburg die Straße „Am Botterbarg“, die wichtigste Zufahrtsstraße in das nord-östliche Iserbrook, ab Anfang Oktober 2018 für Straßenbauarbeiten einseitig gesperrt. Autofahrer mussten einen bis zu 3 Kilometer langen Umweg über die Schenefelder Landstraße nehmen, statt direkt von der Osdorfer Landstraße in den Botterbarg abzubiegen.
Die betroffenen Anwohner Iserbrooks hatten sich deshalb
zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Ihr Sprecher Johannes Schneider hatte die Straßensperrung wie folgt kritisiert: „Es reicht völlig aus, wenn der Durchgangsverkehr über den Botterbarg unterbunden wird. Eine Ausnahmeregelung „frei für Anlieger bis zur Baustelle“ ist möglich. Die freigegebene Strecke kann der jeweiligen Baustellen angepasst werden. Eine solche Regelung reduziert auch die Verkehrsbelastung im Bereich Baustelle. Die einspurige Verkehrsführung im Bereich der Baustelle kann auch durch eine mobile Ampelregelung gesteuert werden.“
AfD-Bezirksabgeordneter Uwe Batenhorst, selbst betroffener Anwohner, schloß sich der Kritik der Bürgerinitiative an:
„Ich habe im Oktober und November die Vorschläge der Bürgerinitiative und meine Bedenken in den zuständigen Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Altona eingebracht. Leider wurden sie von allen anderen Parteien abgelehnt.
Ich bleibe aber dabei: Die Sperrung des Botterbarg war in dieser Form unverhältnismäßig. Statt einem ca. 7-minütigen und drei kilometerlangen Umweg, hätte ich lieber 1-2 Minuten an einer Ampel gestanden.
Im betroffenen Gebiet gibt es mindestens 900 Fahrzeuge. Zusammen gerechnet sind die betroffenen Autos grob geschätzt 2700 Kilometer Umweg gefahren – Tag für Tag. Bei einer Bauzeit von 80 Tagen hat sich das auf 216.000 Kilometer Umweg addiert. Was für eine unnötige Umweltverschmutzung!
Deshalb habe ich kein Verständnis, wenn Bauarbeiten, nicht wenigstens zügig durchgezogen werden. Die Stadt Hamburg täte gut daran Ihr Baustellenmanagement zu überdenken. Der Bezirk und die Stadt sind mit einer Vielzahl an Baustellen übersät, die dann aber offenkundig nicht in höchster Intensität bearbeitet werden, sondern teils Wochen brachliegen.“